Gestaltungshandbuch für Kompensationsmaßnahmen im urbanen Raum
Leitung: | Prof. Dr. Martin Prominski |
Team: | Dipl.-Ing. Malte Maaß, M.Sc. Linda Funke |
Jahr: | 2012 |
Förderung: | Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) |
Laufzeit: | 02/2012 - 11/2013 |
Mit den im Jahr 2010 eingeführten, bundesweit einheitlichen Vorgaben zur Kompensation von Eingriffen und den in Jahrzehnten gewachsenen Erfahrungen mit dem Instrument der naturschutzfachlichen Eingriffsregelung ist heute ein hoher Grad an Standardisierung erreicht worden. Bewertung des Eingriffes und die benötigten Maßnahmen sind aus Sicht des Naturschutzes, der Landschaftsplanung und auch der Vorhabensträger seit ihrer Einführung wesentlich transparenter und auch nachvollziehbarer geworden. Aber trotz vieler Forschungen und Weiterentwicklungen im Verfahren kommt es im Zuge der Anwendung immer noch zu Akzeptanzproblemen verschiedenster Art. Die Ursachen hierfür sind vielfältig. Neben konkurrierenden Nutzungsansprüchen an die Fläche ist eine häufig genannte Problematik die fehlende Berücksichtigung ästhetischer und emotionaler Komponenten bei naturschutzfachlichen Maßnahmen - Komponenten, die für Wertschätzung und effektive Kommunikation von Naturschutzzielen (über die Fachkreise hinaus) in der Bevölkerung essentiell sind.
Dieses Forschungsvorhaben wird aus der Perspektive von Landschaftsarchitektur und Naturschutz für die Eingriffsregelung untersuchen, mit welchen Gestaltungsstrategien und -mitteln ein Mehrwert sowohl für den Naturschutz als auch für den anwohnenden, Erholung suchenden, interessierten oder schlicht vorbeireisenden Bürger erreicht werden kann. Hier gibt es schon einzelne umgesetzte Best-Practice-Beispiele, eine Wissens- und Kommunikationslücke betseht jedoch in einer systematischen Zusammenstellung von übertragbaren Gestaltungsmitteln zur Anwendung in der Praxis.
Die leitenden Forschungsfragen lauten: Welche Kombinationen von Naturschutz und Gestaltung stärken Maßnahmen der Eingriffsregelung in multifunktionaler Weise? Wie können diese in übertragbarer Form kommuniziert werden?
Ziel ist die Entwicklung von innovativen, naturschutzfachlich guten und praxisnahen Entwurfsstrategien und Gestaltungsmitteln zur Wertsteigerung von Kompensationsmaßnahmen im urbanen Umfeld. Produkt der Forschung wird ein "Gestaltungshandbuch Kompensation" sein, das die übertragbaren Entwurfsstrategien und Gestaltungsmittel für die Anwendung in der Praxis bereitstellt. Es wendet sich sowohl an Behörden, Planer, Vorhabensträger, Verbände als auch interessierte Bürger.
Die im Handbuch aufgezeigten Gestaltungsmittel werden abstrahiert - zum einen aus Best-Practice-Beispielen, zum anderen aus den konkreten Gestaltungen von zwei exemplareischen Fallbeispielen, die in Zusammenarbeit mit den Kooperationspartnern (Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt - BSU der Freien und Hansestadt Hamburg / Senator für Umwelt, Bau und Verkehr der Freien Hansestadt Bremen) in Form von Entwürfen gemacht werden.